Kinderbibliothek

Lernen ist immer wunderbar komplex

Kopf, Herz und Hand müssen sich treffen dürfen, dann bereichert neues Wissen den ganzen Menschen. So geschah das in den letzten beiden Tagen in der Kinderbibliothek.

Natürlich standen Bücher, das ABC, Anlautübungen, Ordnungsstrukturen der Regale / Räume oder Bild-Zuordnungen, sowie Begriffsbestimmungen („Ausleihe“, „Text“…) im Fokus. Sprache ankurbeln, Schrift und Lesen vorbereiten waren die Hauptziele dieser beiden Tage.

Aber da war noch viel, viel mehr:

  • Pünktlichkeit-um 9.00 Uhr geht`s los!
  • Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln – Einsicht, dass ich nicht erst diskutieren kann, wo ich sitzen möchte, sonst „fliege“ ich womöglich durch die Bahn…
  • Kennen wir die großen Gebäude (außer ECE) in unserer Stadt und wozu gibt es die? Wer macht dort Was?
  • Wozu die Flaggen vor dem Rathaus und was bedeuten sie? (Stadt, Region, Bundesland, Europa-ist das Kleine immer in ein großes Ganzes eingebunden…?)
  • Es ist kalt und die Strumpfhose rutscht beim Rennen.-Komme ich dennoch klar? Gibt es eine Lösung oder behindert dieser äußere Umstand mein Lernen?
  • Die Bibliothekarin begrüßen, verabschieden, sich bedanken – oder ist alles selbstverständlich? Wer findet welche Worte?
  • Frustrationstoleranz – Wenn nur zwei Bücher pro Gruppe ausgeliehen werden dürfen, müssen sich die Kinder einigen. Tränen, wenn „meins“ nicht gewählt wird… Was tun? Weiter verhandeln oder erlaubt Elke doch noch mehr Bücher? (Am liebsten hätte ich das getan, mein Herz kam arg ins Wanken, aber dann hätte ich den Kindern ihre Lernchance genommen, die da lautet: Man kann nicht alle Wünsche erfüllt bekommen, aber man darf sie aufheben und dann erfüllen sie sich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Wenn wir es wollen, geht Elke noch mal mit uns hin, auch mal über Mittag. Oder unsere Eltern kommen mit, oder, oder… Nur eben jetzt nicht, jetzt muss ich diesen „Frust“ mal aushalten und Elke auch. Sie weiß, dass dies zur Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen dazu gehört und sie weiß, dass viele Kinder dies nicht ausreichend vor der Schule üben dürfen und dass sie deshalb später oft Mühe haben beim Lesen-, Schreiben- und Rechnenlernen. Also entscheidet sich Elke für's Aushalten und steht den Kindern dabei Halt-gebend zur Seite.)

Die Kinder sind toll, ich bin stolz auf sie!

Mit besten Grüßen,

Ihre/Eure Elke – „Frau Specht“

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